„Ich lege nicht gezwungen, sondern freiwillig das Gelübde des Gehorsams ab, weil ich erkannt habe, dass es der Wille Gottes ist. Alles, was wir dem lieben Gott opfern können, gehört Ihm eigentlich schon, aber eines ist unser Eigentum, nämlich die Freiheit.“
„Durch das Gelübde des Gehorsams bringe ich also dem lieben Gott etwas zum Opfer, was noch nicht sein Eigentum ist. Welche Freude für mich, Gott ein Geschenk bringen zu können.“
Was ist Freiheit? Ist Freiheit alles tun und lassen zu können, was ich möchte, ohne Rücksicht auf Verluste?
Der Mensch kann sein Handeln in gewissen Grenzen selbst bestimmen. Er kann in den Ablauf seiner Umwelt eingreifen.
Gott schenkte uns einen freien Willen, damit wir uns frei für oder gegen ihn entscheiden können. Er möchte uns nicht als Sklaven, sondern als freie Menschen.
Ja, was ist Freiheit? Frei ist, wer sich tatsächlich entscheiden kann zwischen A und B. Frei ist, wer auch einmal etwas lassen, auf etwas verzichten kann. Der freie Mensch lässt sich nicht treiben von Zwängen, Süchten und Sehnsüchten.
Alfred Delp schreibt aus dem Gefängnis heraus an seinen Neffen Sebastian.

„Lieber Sebastian, es ist viel, was ein Mensch in seinem Leben leisten muss. Fleisch und Blut allein schaffen das nicht. Die Liebe Gottes, einmal in uns, adelt und wandelt uns. Wir sind von da an mehr als Menschen: die Kraft Gottes steht uns zur Verfügung. Das habe ich mit gefesselten Händen geschrieben: diese gefesselten Hände vermach ‘ich dir nicht, aber die Freiheit, die die Fesseln trägt und in ihnen sich selbst treu bleibt.“
Selbst im Gefängnis kann ich mich frei fühlen. Die Selige Schwester Maria Droste bringt es auf den Punkt: „ Eines ist unser Eigentum, die Freiheit. Diese Freiheit kann uns niemand nehmen. Wir dürfen dankbar sein für dieses Geschenk Gottes.
Schwester Bernadette Brommer