Wir tragen alle eine ungestillte Sehnsucht in uns. Sehnsucht nach Anerkennung, nach Liebe, nach Geborgenheit und Erfolg. Ist diese Sehnsucht letztlich nicht ein Suchen und Sehnen nach Gott, ob bewusst oder unbewusst?
Der Heilige Augustinus bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „Die Sehnsucht Gottes ist der lebendige Mensch. Diese Sehnsucht tragen wir in uns. Und sie kann letztlich nur durch Gott gestillt werden.
Die Sterndeuter wurden zum Bild für die Menschen, die sich auf die Suche nach Gott machen. Sie wurden zum Prototyp für Menschen, die aus der Ferne von weit her kommen.
Maria Droste frägt:
„Wie bereiten sich die Heiligen Drei Könige auf die Gnade vor: Sie studieren die heiligen Bücher, betrachten aufmerksam den Lauf der Gestirne. Durch Betrachtung, Gebet, Eindringen in die Wahrheiten, Sammlung, wird die Seele fähig, den Augenblick der Gnade zu erkennen, den Ruf Gottes zu hören. Sie sehen den Stern, sie folgen ihm trotz aller Opfer und Mühen. Das Leuchten des Sternes ist der Blick Gottes in die Seele. Wenn der Blick Gottes eine Seele trifft, so wird es heile, alle falschen Lichter verschwinden. Wenn der Blick Gottes in die Seele fällt, so verlangt Gott jedes Mal ein Opfer: Losschälung. Entsagung, Selbstverleugnung, Hingabe an seine Führung“
„Sie finden den Heiland, fallen nieder, beten an, opfern ihre Gaben. Ich habe den Heiland gefunden, ich muss vor ihm niederfallen – Demut – Ihn anbeten – innerliches Leben- Gaben opfern – mich selbst“.
In der Adventszeit wird meine Uhrsehnsucht angesprochen, wie in keiner anderen Zeit des Kirchenjahres. Es wird die Sehnsucht angesprochen, über die Alltäglichkeiten hinauszugehen, mich auf die Suche nach Gott zu machen. In aller irdischen Sehnsucht klingt diese Sehnsucht nach Gott mit.
Machen wir uns wie die Heiligen Drei Könige auf den Weg der Gottsuche. Wer Gott gefunden hat kehrt auf einem anderen Weg heim, wenn auch oft über Umwege.
Schwester Bernadette Brommer
